Der Anfang März geschasste ehemalige Chefdirigent der Münchner Philharmoniker ist rehabilitiert worden. Aktuellen Meldungen zufolge ist die Stadt überraschend zur Überzeugung gekommen, dass ein in Deutschland lebender Musiker und Künstler nicht allein aufgrund seiner Herkunft für die Angriffskriege seines Heimatlandes verantwortlich gemacht werden kann.
München stellt sich damit gegen einen bundesweiten Trend. Im Lichte des Ukrainekonfliktes werden Werte wie Patriotismus, Heimatliebe und Opferbereitschaft immer wichtiger. Die eigene Identität ist demnach eng verknüpft mit seinem Heimatland. Das gilt für Ukrainer, die voller Begeisterung in den Krieg gegen einen Aggressor ziehen, wie leider auch für Russen in Deutschland, die durch ihre Staatszugehörigkeit automatisch zu Kriegsunterstützern und legitimen Zielen für aufgebrachte Mobs werden.
Besonders pikant: immer mehr Deutsche bekennen sich in gleicher Weise zu ihrem Heimatland. München setzt mit der Wiedereinstellung Gergievs ein Zeichen gegen eine übertriebene Verknüpfung von Person und Herkunft und somit auch für Weltoffenheit und Toleranz. Ausdrücklich unterstützen wir die so transportierte Botschaft und wünschen allen Lesern einen ernsten ersten April!